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„Underberg Cheers“: Nicht nur für Jake Burton ein Ritual

Rheinberg 10.03.2023 Was verbindet eine Snowboard-Firma aus Vermont/USA und ein Spirituosen-Unternehmen aus Rheinberg? Der „Godfather of Snowboarding“ – Jake Burton Carpenter hat nicht nur 1977 die Weltmarke Burton gegründet, er war auch ein großer Fan des Kräuter-Bitters Underberg. Über diese innige Beziehung, die Bedeutung des Vaters für die Snowboard-Community, den „A Day for Jake“ und ein gemeinsames Board haben wir uns mit George Carpenter, dem ältesten Sohn des Firmengründers, und Dr. Hubertine Underberg-Ruder unterhalten.

 

Herr Carpenter, das Gedenken an Jake Burton Carpenter und der „A Day for Jake" haben für die ganze Burton Community – weit über Ihre Familie hinaus – eine große Bedeutung. Warum ist das so?
George Carpenter (GC): Wir haben „A Day for Jake“ einige Monate nach dem Tod meines Vaters ins Leben gerufen. Bei der ersten Veranstaltung ging es darum, den Einfluss zu feiern, den mein Vater auf das Leben der Menschen und die Snowboard-Community hatte. Gleich nach dem Tod meines Vaters fand in Vermont ein Gottesdienst statt, und viele Menschen auf der ganzen Welt konnten nicht dabei sein. Also beschlossen wir, eine weltweite Feier zu Ehren meines Vaters und des Einflusses, den er auf unsere Kultur und unsere Community hatte, zu organisieren. Der erste „A Day for Jake“ bot allen die Möglichkeit, die Erinnerung an ihn und die Liebe zu ihm mit anderen zu teilen. Tausende von Menschen auf der ganzen Welt nahmen am ersten Jake-Tag teil – viele von ihnen hatten meinen Vater auch selbst getroffen. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie oft ich in einen neuen Snowboardladen oder in eine neue Stadt in irgendeinem Land der Welt gegangen bin, und die Leute konnten sich daran erinnern, dass mein Vater ihnen die Hand geschüttelt hat. Ich glaube, mein Vater hat es sehr genossen, möglichst viele Menschen aus der Burton-Community auf der ganzen Welt kennenzulernen, und diese Momente haben einen Einfluss auf jeden, den er zu Lebzeiten getroffen hat. Sie erinnern sich an die Zusammenkunft – selbst, wenn sie nur ein paar Sekunden mit ihm hatten. Er war eine sehr beeindruckende Persönlichkeit. Der erste Jake-Tag war also eine Möglichkeit, sein Vermächtnis zu feiern und die Tatsache zu würdigen, dass er in unseren Herzen weiterlebt, auch wenn er nicht mehr unter uns weilt. Nach dem ersten Jahr haben wir beschlossen, die Veranstaltung fortzusetzen und zu einer jährlichen Tradition zu machen. Es ist eine großartige Möglichkeit, unsere Community jedes Jahr im März zusammenzubringen. Der Tag hat sich zu einer weltweiten Zeremonie entwickelt, an der man vor Ort auch wirklich teilnimmt. Durch das Internet und die sozialen Medien nehmen wir in unserem Kulturkreis nicht mehr wirklich an vielen Zeremonien vor Ort teil. Und diese Zeremonie ist etwas ganz Besonderes für Snowboarder und Leute, die meinen Vater kennengelernt haben. Und selbst wenn sie ihn nicht kennengelernt haben, kommen sie trotzdem zusammen, um ihn zu feiern, weil er unseren Sport maßgeblich beeinflusst hat.

 

Was würden Sie sagen: Was hat Ihr Vater dem Snowboarden als Sportart gegeben?
GC: Wenn Sie den Film noch nicht gesehen haben, empfehle ich Ihnen „Dear Rider“, eine Doku über meinen Vater. Danach wird Ihnen klar sein, was er dem Snowboarding gegeben hat. Dieser Film zeigt, dass mein Vater von Anfang an wusste, dass Snowboarden mehr ist als nur ein Produkt, er wusste, dass dahinter ein Sport stehen könnte. Mein Vater und einige andere Snowboard-Pioniere nahmen das Konzept des Snurfers (der erste Vorläufer des heutigen Snowboards, Anm. d. Red.) und entwickelten es zu einem Sportgerät, das in Skigebieten gefahren werden konnte. Snowboards waren in vielen Skigebieten lange Zeit nicht erlaubt. Einige der frühen Snowboard-Pioniere sind später ausgestiegen, aber mein Vater blieb dem Sport treu und entwickelte ihn bis zu seinem Tod weiter.

 

Frau Underberg-Ruder, was wussten Sie vor der Kontaktaufnahme durch Burton über die Snowboard-Marke und den legendären Gründer?
Hubertine Underberg-Ruder (HUR): Mein ältester Sohn Ludwig ist schon immer ein großer Fan von Burton gewesen. Er hat mir Anfang der 2000er Jahre so viel über das Test Ride Center in Lörrach erzählt. Das befindet sich in der Nähe von Basel, nicht weit von unserem Zuhause entfernt. Dort kann man Material und Ausrüstung testen. Dort habe ich die verschiedenen Logos von Burton gesehen, wie es sich im Laufe der Jahre verändert hat, und natürlich über die ganze Kreativität, die damit einhergeht. Da unser Familienname das Wort „Berg“ enthält, sind Markenzeichen mit einem Berg oder einer Bergkette für mich persönlich immer sehr spannend. Burton ist einfach eine sehr sympathische und qualitativ hochwertige Marke – genau wie Underberg…

 

War Ihnen Jake Burton vorher ein Begriff?
HUR: Nein, das kam später. Ich habe die Marke Burton jedoch bereits wahrgenommen, als sie in den späten 1980er Jahren nach Europa kam und den Snowboardmarkt revolutionierte. Persönlich kam der Kontakt zur Familie erst zustande, als Georges Bruder Timi im Jahr 2021 den ersten Kontakt zu Underberg aufnahm.

 

Die Leidenschaft von Jake Burton Carpenter für die Marke Underberg – Herr Carpenter, wie ist diese Verbindung eigentlich entstanden?
GC: In den Anfangstagen von Burton haben meine Mom und mein Dad viel Zeit in Europa verbracht, vor allem in Österreich. Und dort wurde sehr gerne Underberg getrunken. So muss die Verbindung entstanden sein. Als sie nämlich von Europa nach Amerika zurückkamen, war mein Vater bereits großer Fan von Underberg. Zu der Zeit war es nicht überall einfach, Underberg in den USA zu bekommen. Deshalb hat er sich immer große Pakete schicken lassen. Ich kann mich erinnern, dass in seinem Büro immer Unmengen von Underberg-Kartons herumstanden.

 

Gab es spezielle Anlässe, zu denen Underberg getrunken wurde?
GC: Er hatte immer einen Vorrat an Underberg in seinem Büro. Aber es gab immer eine Art Verbindung zur Natur, wenn er Underberg trank – wie nach dem Snowboarden oder nach einer langen Wanderung im Wald. Es war eine Art, einen langen Tag draußen zu feiern und Spaß zu haben. Das hat er dann oft mit Freunden geteilt. Der „Underberg Cheers“: Es war eher eine Art feierliches Ritual.

 

Wann tranken Sie Ihren ersten Underberg?
GC: Ich war schon immer neugierig was die Marke Underberg und das Getränk anging. Als ich ein Kind war, ließ mich mein Vater ab und zu nippen, um ein Gefühl für den Geschmack zu bekommen. Und als ich 21 wurde – vielleicht war es auch schon etwas früher (lacht) – habe ich nach einem Tag auf dem Board meinen ersten Underberg genießen dürfen.

 

Wie hat er Ihnen geschmeckt?
GC: Als Kind und Jugendliche war ich oft dabei, wenn Erwachsene den Geschmack beschrieben haben und welchen Effekt Underberg auf dich hat. Ich war also darauf vorbereitet, wie er schmeckt und habe ihn genossen. Der Geschmack wirkte sehr natürlich auf mich.

HUR: Die meisten Leute mögen Underberg, wenn sie auf den bitteren Geschmack vorbereitet sind und wissen, was sie erwartet. Das passt zu den Erfahrungen, die du, George, gemacht hast.

GC: Für mich steht bei Underberg der Genuss im Vordergrund. Es geht nicht darum, sich zu betrinken, vielmehr hat das Getränk einen positiven Einfluss auf deinen Tag.

 

Wann genießen Sie den Bitter am liebsten?
GC: Vor allem nach dem Sport und gemeinsam mit Leuten, mit denen mein Vater Jake besonders eng war. Für seine engsten Freude ist das Trinken eines Underbergs ein Ritual, was die Erinnerung an ihn lebendig hält.

 

Ihr Vater soll ein ausgesprochener Fan des Treueprogramms „Tops & More“ gewesen sein. Gerade der Herbal Truck – das Kräutermobil – hatte es ihm angetan. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Sammelleidenschaft?
GC: Das Programm „Tops&More“ machte definitiv ein wesentlicher Teil seiner Verbindung zur Marke aus. Typisch für ihn war, dass er zehn Leute zu einem Snowboardtag einlud, ihnen am Ende des Tages einen Underberg schenkte und ihnen dann sagte: „Gebt mir die Kapseln zurück.“

 

Stimmt es, dass seine liebste Underberg-Prämie der Kräuter-Mobil war?
GC: Ja, ich erinnere mich an diesen Lastwagen. Er hat ihn geliebt. Als er verstarb und wir seine Sachen durchsuchten, fanden wir eine große Tasche voller Kapseln. Ich denke also, er hätte noch mehr Prämien bekommen können (lacht).

 

Die Verbindung zwischen Burton und Underberg wird ab Mitte März durch ein gemeinsames Snowboard besiegelt. Jakes persönliche Linie „MINE77“, die das Gründungsjahr der Firma Burton im Namen trägt, bringt eine streng limitierte Sonderedition „UNDERBERG x MINE77“ heraus – entworfen in Grün-Weiß mit den Sujets der Portionsflasche, dem grünen Kräuter-Mobil und den legendären Kapseln. Wie gefällt Ihnen das Board, Herr Carpenter?
GC: Ich liebe dieses Board und möchte zwei davon haben – eines, um es an meine Wand zu hängen und eines zum Fahren. Es ist wirklich toll zum Snowboarden im Tiefschnee, aber auch Fahren auf der Piste ist möglich – man kann das Board bei allen Bedingungen einsetzen. Die Grafik ist super kreativ.

 

Und was hätte Ihr Vater zu dem Board gesagt?
GC: Er hätte es auch geliebt und wäre viel damit gefahren. Wahrscheinlich hätte er aber auch welche an seine engen Freunde geschickt, damit sie damit fahren oder es auch aufhängen. Ich denke, dieses ganze Projekt wäre etwas gewesen, das er wirklich geliebt hätte. Wir sind alle sehr glücklich und stolz auf meinen Bruder Timi, der die Initiative ins Leben gerufen und Kontakt zu Underberg aufgenommen hat.

 

Sie beide haben sich im Januar 2022 bereits persönlich kennengelernt – bei der europäischen Film-Premiere der vorhin bereits angesprochenen HBO-Dokumentation „Dear Rider“ in Zürich. Verbindet eigentlich die Tatsache, dass Sie beide für Ihre Familienunternehmen tätig sind?
HUR: Auf eine spezifische Art und Weise folgen beide Unternehmen und Marken ihrer Überzeugung und lassen sich vom Mainstream wenig beeindrucken. Ich denke, das haben wir mit Burton gemeinsam. Wir fügen – anders als andere – Underberg zum Beispiel keinerlei Zucker zu, das ist außergewöhnlich. Bei jedem Schritt halten wir alles so schonend und natürlich wie möglich. Diese Herangehensweise verleiht dem Produkt eine besondere Art von Kraft: Underberg steht für etwas Besonderes – ebenso wie Burton. Underberg wird aus Kräutern aus 43 verschiedenen Ländern hergestellt, das ist nicht verhandelbar. Underberg gibt es ausschließlich in der Portionsflasche. Ein bis heute ein einzigartiges Konzept – seit Jahrzehnten bewährt und erfolgreich. Wenn ich an Gemeinsamkeiten denke, ist eines noch verbindender: Burton und Underberg sind beides Familienunternehmen im besten Sinne des Wortes. Als Familie übernehmen wir eine besondere Verantwortung – für das Unternehmen, für unsere Produkte, für unsere Kunden und Mitarbeitenden.

 

Wir können uns vorstellen, dass Jake Burton Carpenter nicht der einzige Prominente ist, der eine innige Beziehung zu Underberg entwickelt hat. Gibt es noch andere, die Sie nennen können?
HUR: Das Treue-Programm ist jetzt 20 Jahre alt und in dieser Zeit haben sich viele zu Underberg und den Prämien bekannt. Lassen Sie mich als Beispiel die „Fanta Vier“ nennen, die nach einem Open-Air-Konzert in Zürich auf die Bühne kamen und vor der Zugabe dem Publikum verraten haben, dass sie nach jedem Konzert Underberg trinken. Auch Thomas Gottschalk, Vanessa Mai oder die Heavy Metal Band „Amon Amarth“ sind große Fans unseres Kräuters – das ist kein Geheimnis.

 

Beide Unternehmen haben einen starken Bezug zur Natur. Welche Verantwortung geht damit einher?
GC: Wir haben unsere Ziele für die Zukunft definiert und sie sind unter Burton.com/purpose abrufbar. Eines unserer Ziele ist, bis 2025 klimapositiv zu sein, um zu versuchen, unsere langfristigen Auswirkungen auf die Natur zu minimieren. Es gibt kein Snowboarden ohne Schnee, also haben wir ein großes Interesse daran, die Natur und unser Klima zu schützen.

HUR: Nachhaltigkeitsziele sind uns ebenfalls sehr wichtig. Biodiversität steht bei uns im Vordergrund und ist sehr bedeutend für die 43 Kräuter, die in Underberg verarbeitet werden. Meine Eltern haben schon in den 1970er Jahren genau beobachtet, wie sich saurer Regen und der Wintertourismus auf die biologische Vielfalt auswirkt – das ist jetzt 50 Jahre her. Damit waren meine Eltern Pioniere und ihrer Zeit voraus. Das hat auch mich auch persönlich intensiv beeinflusst, ich habe Biologie studiert und habe die Natur immer als wertvolles, uns anvertrautes Juwel betrachtet. Burton und Underberg messen also beide der Natur einen wirklich hohen Stellenwert bei.

 

In diesem Jahr findet der „A Day for Jake“ am Samstag, 11. März, statt. An knapp 50 verschiedenen Ski-Orten in Europa und Nord-Amerika wird inklusive Underberg Cheers an den „Godfather of Snowboarding“ erinnert. Wo werden Sie, Herr Carpenter, an dem Tag sein?
GC: Ich werde in Mammoth Mountain in Kalifornien sein. Es ist einer meiner Lieblingsberge in den USA, und viele meiner Freunde leben dort oben. Außerdem ist er zentral in Kalifornien gelegen, so dass jeder aus Nordkalifornien runter und jeder aus Südkalifornien raufkommen kann. Wir freuen uns alle auf diesen Tag.

 

Und welche Gedanken werden Sie an diesem Tag begleiten?
GC: Es ist immer sehr emotional. Als einer von Jakes Söhnen erzählen dir die Leute oft, welchen Einfluss mein Vater auf sie hatte. Ich liebe das, und ich möchte ihnen etwas zurückgeben, damit sie sich mit meiner Familie verbunden fühlen. Es kann anstrengend sein, die Energie von allen aufzunehmen und zu verinnerlichen, aber gleichzeitig bin ich sehr dankbar für das Leben, das ich habe, und für die ganze Burton-Community. Ich freue mich darauf, den Tag mit diesen Menschen zu verbringen und meine Energie mit ihnen zu teilen. Es ist immer ein sehr lustiger Tag. Ich werde eigentlich immer von meinen engsten Freunden begleitet, wir wohnen alle im selben Haus. So kann ich nach der Berg-Zeremonie und dem Underberg Cheers mit ihnen abhängen. Der März war schon immer der Lieblingsmonat unserer Familie. Der Februar ist in Vermont, wo ich aufgewachsen bin, sehr dunkel und grau. Aber im März wird es wärmer und heller, und der Schnee ist oft richtig gut. Was mir am „A Day for Jake“ am meisten gefällt, ist, dass es mehr eine Feier seines Lebens ist als eine Erinnerung an den Tag, an dem er starb. An seinem Todestag, dem Jahrestag, verbringe ich gerne Zeit mit meiner Familie. Der März ist also besser, und ich liebe diesen Tag wirklich.

 

„A Day for Jake” spielt für die gesamte Snowboard-Community eine große Rolle. Was hätte Ihr Vater eigentlich gesagt, wenn er das bunte Treiben an diesem Tag mitbekommen hätte?
GC: Mein Vater war sehr bescheiden. Wenn zum Beispiel jemand sagte, dass er das Snowboarden erfunden hat, sagte er immer: „Ich habe das Snowboarden nicht erfunden, aber ich habe dazu beigetragen, es zu dem zu machen, was es heute ist.“ Auch wenn er bescheiden war, hätte er sich gefreut, dass alle zusammenkommen und eine gute Zeit haben. Aber wenn es mehr darum geht, ihn zu feiern, hätte er wohl gesagt: „Macht keine große Sache daraus...“ Aber wir tun es trotzdem!

HUR: Das gefällt mir sehr. Also dieser Moment verdient auf jeden Fall einen Underberg. Hubertine Underberg-Ruder erhebt die Portionsflasche ebenso George Carpenter. Bevor Sie ihren gemeinsamen Underberg trinken, prosten sie einander zu: Cheers, Jake!